Hallo zusammen,
ich muss diese Story mal zum Besten geben. Vielleicht hilft es auch anderen… Außerdem hätte ich gerne eure Meinung, da ich noch nicht ganz zufrieden bin.
Dieses Jahr waren leider schon wieder neue Sommerreifen fällig. Der neue Satz vom letzten Jahr war zum Ende des Sommers wegen Sägezahnbildung unfahrbar geworden. Das ging schon nach 1000 Km auf den Reifen los. Nach 15.000 Km waren die Reifen auf der Vorderachse hinüber.
Und klar, laut Reifenhändler liegt das am Auto, der Fahrweise blah, laber, schwart. Achsvermessung vor der Montage der Winderräder war ohne Befund. Das war's also nicht. Ich sage, an der Fahrweise liegt es auch nicht. Die Winterreifen zeigen ja keine Probleme. Ich bin weder Kurvenräuber noch Viertelmeilen-Junkie sondern häufig auf der AB unterwegs. Da auch mal zügig aber selten jenseits 180-200 Sachen. Und wie oft geht das letztlich? Bremsen halten bei mir ewig. Ich habe den Wagen gebraucht mit ca. 60tKm erworben, da zeigten die hinteren Beläge laut BC noch eine Reststandzeit von 12.000 km an. Jetzt, 60.000 km später, steht die Reststandzeit bei 5000 km. Die Beläge sind laut Freundlichem nicht zu wechseln...
Daher diesmal der Reifenkauf direkt beim Freundlichen. Preislich war gegenüber den klassischen Reifenhändlern nicht viel um. Außerdem habe ich zur Montage gleich noch den ohnehin bald fälligen Kundendienst, eine Achsvermessung und Stoßdampferprüfung machen lassen. Ich hatte ja eine Vorahnung was kommen könnte...
Montiert wurden Bridgestone Turanza in der Dimension 245/45 R18 (96Y), Runflat. Alles auf den original BMW Felgen. Alle vier Räder gleich. Luftdruck wurde vom Freundlichen nach Vorgabe / Aufkleber im Türholm eingefüllt. Vorne 2,4, hinten 2,8 Bar.
Dann gleich eine längere Fahrt. Eine Person, 1400 Km, fast nur Autobahn, gemäßigtes Tempo. Durchschnittsverbrauch 7,2 Liter auf der Strecke. Jeder der den F11 530 XD kennt, kann die Gangart damit wohl einschätzen... Und rumms, nach den 1400 Km Sägezahn auf den Reifen der Vorderachse. Und zwar fies, jeweils an den Reifenflanken. Hauptsächlich an der Außenseite der Reifen. Innenseite ist zwar auch betroffen aber deutlich weniger. Die vordere Kante der Profilblöcke auf der Außenseite ist ca. 1 mm höher als die Hinterkante.
Also ab zum Freundlichen. Natürlich vom Werkstattmeister zunächst die Arie: Fahrweise, Achseinstellung, Stoßdämpfer. Nach Verweis darauf, dass die Technik bei Montage vor 1422 Kilometern von seinem Haus geprüft wurde, wurde er leiser.
Blieb noch die "dreckige" Fahrweisendebatte zusammen mit dem Leiter des Autohauses. Nach Sichtung des Reiseboardcomputers mit dem Verbrauch und der Beschreibung des Streckenprofils wurde auch das leiser. Außerdem habe ich ja das Advanced Car Eye 2.0 einbauen lassen und habe die ganze Fahrt auf der 128GB SD Karte. -Sie möge sich das gerne ansehen. Danach war Ruhe und die Gegenwehr der Herren bei 0 angekommen.
Die Forderung: Reklamation der Reifen bei Bridgestone und Ersatz oder was auch immer. Zusammen mit dem süffisanten Hinweis, dass wir das Spiel ab jetzt gerne alle 1400 Km wiederholen können, falls sie sich nicht mit den Ursachen beschäftigen wollen.
Dann war der Wagen 2 Tage in der Werkstatt. Es wurde laut Autohaus ein "PUMA" Ticket eröffnet. Ein Herr aus München war offenbar auch da.
Was ist das Ende des Liedes? Es wurde mittels Lastverteilungsmatten geprüft wie der Auflagedruck der Räder zur Fahrbahn ist. Dabei wird der Wagen darauf gestellt und man kann auf einem Notebookbildschirm genau sehen wie die Lastverteilung über die Auflagefläche des Reifens aussieht. Sieht aus wie ein Wärmebild. An den Vorderrädern wurde klar, dass die Flanken der Reifen wesentlich stärker unter Druck sind als die Reifenmitte. Hinten war das Bild nahezu ausgewogen.
Jedenfalls habe ich jetzt neue Reifen bekommen. Befüllt wurde nun mit 2,8 Bar vorne und hinten. Sturz und Spur wurden laut Werkstatt nicht verändert. Bei Abholung war es sommerlich warm. Die Refendruckkontrolle zeigte bei ca. 40 Grad Reifentemperatur sogar 3.0 Bar in allen Rädern an.
Aber auch das wurde laut Werkstatt getestet und der Auflagedruck sei auch bei diesen Drücken OK.
Ich habe jetzt weitere 2000 Km gefahren und die Abnutzung der Reifen ist vorbildlich. Es war sogar ein erheblicher Landstraßenanteil mit schärferer Kurvengangart dabei. Ich wollte es letztlich auch wissen...
Allerdings fährt sich der Wagen nun nicht mehr so komfortabel. Muss man schon sagen.
Jetzt weiß ich nicht... Liegt es nur an den Bridgestones, dass die Flanke der Runflats so hart ist, dass ein so hoher Reifendruck gebraucht wird?
Dagegen spricht, dass die Pirellis vorher ja auch Sägezahnbildung hatten. Klar, die hatte ich auch mit 2,4 / 2,8 Bar gefahren. Wenn also unterschiedliche Reifenmarken das gleiche Problem plagt, warum macht BMW dann Materialtötende Vorgaben für den Luftdruck? Nur des Komforts willen?
Und warum wird hinten mehr Druck als vorne empfohlen?! Das macht logisch betrachtet kaum Sinn. Schon gar nicht wenn man bedenkt wie stolz BMW seine 50/50 Achslastverteilung in die Welt posaunt. Bei meinen Non-RFT Winterreifen gibt Goodyear (gleiche Reifendimension wie die Sommerräder) bereits an, dass auch beim F11 vorne und hinten mit 2,7 Bar bei geringer Beldadung und sogar 3,1 Bar bei Vollast zu fahren ist. Laut BMW sind vorne 2,4-2,8 und hinten 2,7-3,3 Bar angegeben. Allerdings führt höherer Druck auf der Hinterachse zu schwammigem Fahrverhalten weil die hinteren Räder dann offenbar einen anderen Rollumfang haben und die Elektronik des F11 eingreift. Auch da habe ich schon ein Jammertal durchlitten. Wie gesagt, das Thema "schwammiges Fahrverhalten" hatte ich bei RFT Reifen und asynchronem Reifendruck nicht. Und die non RFT Winterreifen sind bei 2,7 Bar deutlich komfortabler als die Sommerreifen jetzt.
Kennt jemand von euch die Probleme und was für Drücke fahrt ihr in den Reifen? Wobei hier nur F11 mit XDrive als Vergleich dienen können. Eine Limo mit Heckantrieb ist ein anderer Fall und da wäre höherer Reifendruck hinten schon einleuchtend. Was die Rad-Reifenkombination und die Drücke beim F11 betrifft bin ich mittlerweile echt bedient. So ein Gedöhns habe ich noch bei keinem Auto erlebt. Man sollte denken ein Hersteller hat so eine grundliegende Thematik im Griff. Denkt ihr ich sollte ggf. auf einen Wechsel auf eine andere Reifenmarke pochen weil der Komfort bei so hohem Reifendruck auf den Sommerrädern echt leidet?