Nun ja.. bis for 3 monaten eher längere Strecken. Die letzten 2 Monate jedoch fast nur Stadt und Dorf also absolut schlecht für einen Diesel (und gerade mit Biodiesel) weil das Fahrzeug nicht richtig warm geworden ist..
Dazu kommt, daß das Motorölwechselintervall anstatt halbiert diesmal fast 7000km vor dem durch den BC Long Life Wechselintervall stand (wollte die Mölwechsel zusammen mit anderen Sachen machen und bin dazu nicht gekommen)
Hallo,
1. Pflanzenöl in einem Dieselmotor geht, wenn die Einspritzdrücke unter 350bar liegen. Dies ist bei allen Direkteinspritzern im PKW-Bereich jedoch nicht der Fall - diese liegen bei rund 100bar für Verteilereinspritzpumpen und über 2000bar bei Common Rail der dritten Generation.
Vor allem das Einspritzsystem kann einen schleichenden Tod sterben, weil alle pflanzlichen Öl nicht Druckstabil sind. Die gilt auch für vergleichsweise kleine Anteile im Dieselkraftstoff. Hinzu kommt die höhere Viskosität pflanzlicher Öle, welche die ESP erheblich stärker belasten - vor allem im kalten Zustand.
Eines der Probleme ist die Linolsäure, die in allen Pflanzenölen enthalten ist und die im Gegensatz zu den anderen Ölsäuren (Palmitinsäure, Stearinsäure, in einigen Ölen noch andere) ihren Siedepunkt weit unterhalb der anderen Ölsäuren hat. Vor allem die Nahrungmittelöle haben sehr hohe Anteile der Linolsäure. Das Aufbrechen dieser Fettsäuren ist eine der Gründe für die Veresterung von Pflanzenöl für den Einsatz in Verbrennungsmotoren (RMW, Biodiesel). Diese sind nämlich auch für die höherer Viskosität verantwortlich.
Ab etwa 350bar beginnen die meisten Pflanzenöle mit der Ausfällung von Harzen, welche die für die ESP lebensnotwendige Schmierfilmbildung deutlich verschlechtern. Die meschnische und durch die schlechtere Reibung thermische Belastung der ESP steigt an. Da kann auch die Zugabe von Zweitaktöl nicht helfen. Des weiteren können Öle ab etwa 450bar nciht mehr als inkompresibel betrachtet werden. Bei Verteilereinspritzpumpen kommt da noch die Leitungsdehnung dazu. So muss die alte VEP VP44 (E46 320d VFL) an der Pumpe rudn 40mm³ Pumpen, damit 5mm³ die Düse verlassen. Pflanzenöle sind noch kompressibler bei Höchstdrücken als Mineralöle --> nächster Grund für die Veresterung.
Hinzu kommt, das Pflanzeöle hygroskopisch sind und vor allem bei heftiger Durchmischung zur Emulsionbildung neigen - bei einer Vinaigrette nutzt man genau diesen Effekt aus. Die Selbstseparation ist deutlich schlechter als bei Mineralöl.
Die alten Wirbelkammermotoren kennen diese Probleme nicht, da sie unter der kritschen Grenze bleiben. Bei ihnen ist nur das Kaltlaufverhalten problematisch. Deswegen hat BMW diese auch nur für die alten Modelle 3er (E46) und 5er (E39) mit der Sonderausstattung SA 201 Rapsmethylester freigegeben. Die neun Motoren haben keine freigabe für Pflanzliche Öle, sprich Biodiesel.
2. Das was das AGR gar nicht mag, sind kaltstarts ohne dass danach der Motor richtig warm wird. Im Abgas sind vor allem Luft, CO2, Feinstaub und Wasserdampf vorhanden und die letzten beiden werden bei zu vielen Kaltstarts zum Problem. Wenn der Motor gestartet wird, dann sind die komponenten kalt und mit dem Abgas passiert genau das gleiche wie wenn man an eine kalte Fensterscheibe haucht: Es kondensiert aus. Das passiert dann auch im AGR und nun kommt da noch etwas Ruß dazu. Bleibt das AGR zu kalt, verbindet sich der Ruß mit dem Wasser und wird fest - immer eine kleine Schicht und irgendwann ist das Ventil zu. Deswegen ist es wichtig, dass das AGR eine Temperatur erreicht, die weit über dem Kondensationspunkt liegt und das auch noch einige Zeit nachdem der Motor abegestellt wurde. Wichtig ist auch, dass der Motor nach dem Parken zügig abgestellt wird. Die Elektronik weiß nichtz, ob der Fahrer seine Fahrt beendet hat oder ob er nur an einer Ampel steht. Deshalb wird im Leerlauf im Stand das AGR für einige Sekunden gfnet geschlossen. Dann öffnet es wieder und wird dann erst der noch nicht richtig warme Motor abgestellt, dann steht im AGR eine Abgasäule, die alles für Rußbeton enthält.
Nichts für Ungut, aber Kurzstrecken ruinieren dir deine gesamte AGR. Wenn der Diesel wie ein Diesel gefahren werden würde, gäbe es da keine Probleme. BMW verbaut Qualität und das Einspritzsyste kann ein bisschen Biokraftstoff ab, aber auch das hält sich nicht lange. Bitte fahr die kurzen Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß, auf Dauer wird es dein Wagen nicht mitmachen.
"Gegen die Verkokung der Ansaugbrücke hilft die Umgehung des AGR-Kühlers (fast) nichts. Da hilft nur die Anhebung der Frischluftrate."
Nur zu Klarstelleung, ich weiß nicht von wo dieses Stammtischwissen herkommt, wonach "Verkorkungen" von der AGR kommen würden. Diese entstehen dann wenn ein Diesel kaum auf Temperatur kommt. Bitte nicht an den "Frischluftraten" hantieren, wenn man nicht genau weiß was das ist. Wir haben eine saubere und optimale Verbrennung in den modernen Motoren, da gibt es nichts mehr einzustellen.