Das mit der Gedenksekunde liegt wohl nicht an der Automatik, sondern eher am Turbo.
Mein voriger Audi S6 4F, 5.2l Sauger hatte ein 6-Stufen Wandler Automat. Absolut keine Gedenksekunde. Jeder Tritt aufs Gas wurde sofort in Vortrieb umgesetzt.
Sehr viele machen beim Fahren eines Turbodiesels den Fehler ihn wie einen Saugbenziner zu fahren. Moderne Diesel fahren sich schon einmal deshalb anders als die alten Wanderdünen, weil die klassische Dieselregelung durch das elektronische Gaspedel überblendet wird. Der Diesel hat eine völlig andere Verbrennung als der Benziner und benötigt dadurch eine andere Regelung.
Benzinmotoren sind Quantitätsgeregelt. Dem Motor wird eine bestimmte Menge Gemisch vorgegeben und dieser macht das "Beste" daraus. Diese Regelung geht entweder über die Drosselklappe oder über Valvetronic. Wird dem Motor durch Vollgas nun plötzlich die maximal mögliche Gemischmenge zugestanden, versucht dieser so schnell wie möglich hochzudrehen. Geht das aufgrund der Last nicht, setzt er es in Kraft um und das bereits nach wenigen Umdrehungen.
Dieselmotoren sind Qualitätsgeregelt. Sie füllen ihren Zylinder immer voll auf, aber eben nicht mit Gemisch, sondern mit Luft. Nun wird eine bestimmte Menge Diesel eingespritzt. Diese Menge hängt von der Drehzahl und der Last ab. Die alten Dieseleinspritzungen hatten einen Fliehkraftregler. Durch das Gaspedal wurde eine "Wunschdrehzahl/Leistung" eingestellt und der Motor regelte sich selbst auf diese Leistung ein - da dauert aber ein wenig und das führte zu der alten Dieselträgheit. Bei modernen Dieseln mit Common Rail übernimmt dieses Regeln die Elektronik, die das schneller kann als ein mechanischer Fliehkraftregler. Aber...Gibt der Fahrer plötzlich Vollgas, dann fehlt der Elektronik die Bezugsmessgröße (Last). Sie wird daher niemals gleich die volle Regelstrecke freigeben, um ein Überschießen zu verhindern. Ein Diesel braucht daher Last (Zug), damit die Elektronik die maximale Einspritzmenge bestimmten kann.
Aus diesem Grund wird ein Diesel beim Fahren "angefast". Probier es beim nächsten Überholen aus: Aus dem Rollen den Motor erst leicht unter Zug setzten und dann das Gaspedal zügig, aber eben nicht plötzlich voll durchtreten - du wirst dich wundern, was das ausmacht.
Ist so nicht ganz richtig. Die Wandlerüberbrückung kann man nicht codieren. Das wird von der Getriebesoftware gesteuert und die WÜK war beim 6HP meines wissens nach bis ca. 80 Km/h aktiv. Beim E39 gab es einen, der ein Zusatzsteuergerät entwickelt hatte, das die WüK bereits ab 50 Km/h geschlossen hat.
Was codiert werden konnte war die NIC. Neutral Idle Control-- soll heißen, dass das Getriebe im Stillstand an der Ampel z.B. den Gang rausgenommen hat um den Verbrauch zu senken. Bis der Gang, oder die Stufe beim Ampelstart wieder drin war, hat es ein bissl gedauert, oder es hat geruckt. Deshlab haben viele das rausnehmen lassen.
Die NIC Funktion gibt es auch heute noch und ich bin der Meinung auch irgendwo den Punkt gefunden zzu haben, wo man das deaktivieren kann, aber das macht ehrlich gesagt nicht viel Sinn. Der Wagen geht an der Ampel wirklich gut vorwärts und von einer Gedenksekunde kann man wie beim e60/61 nicht mehr sprechen.
MfG
Jens
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Bei der 6HP bleibt die Vorübersetzung bis einschl. der 3 Stufe aktiv, danach kann je nach Drehzahl und Last auch die WÜK aktiviert werden. Ab der 3 Stufe und aufwärts, nicht zwingend 80 km/h. Ab 80 km/h ist die WÜK aber immer aktiv, das meinst du sicher.
Ich bin ja kein Gegner der Automatik ich will nur herausfinden welches Konzept mir zusagt :D.
Der soll ja auch nicht mega quitschend nach vorne gehen aber ich würde schon gerne direkt anfahren wenn der Fuß auf dem Gas steht :D. Wobei der Wagen auf D bei Automatik ja sowieso schon losrollt wenn man die Bremse loslässt.
Ich denke du solltest dich selber einmal fragen, was du möchtest. Die Automatik kann alles was der Schalter kann und mehr. Die Zeiten der Schalter sind einfach vorbei, das muss man mal akzeptieren. Rational gibt es keinen Grund da eine Überlegung anzustellen.