Deine Aussage Saugnapf ist auch nicht korrekt! Die ersten 500-1000 sollte man vollastfahreten vermeiden aber am besten sind Fahrten in jedem drehzahlbereich bis max 70-80% der höchstdrehzahl. Wenn man z.b. Höchstdrehzahl fährt werden zylinderbuchsen nicht sauber eingeschliffen/geglättet sondern das Material großflächig abgetragen. Hoher Ölverbrauch wäre die Folge. Die beste Drehzahl ist im mittleren Bereich in Verbindung mit normalen überlandfahrten. D.h. Es sollten auch nicht nur Konstante Drehzahlen gefahren werden. Wichtig sind drehzahlschwankungen bis zum oben genannten 70-80%.
Genauso schädlich wie höstdrehzahl ist der untertourige Bereich! Das ist ganz wichtig da viele meinen, dass dies dem Motor weniger schadet. Die gilt im übrigen für Diesel und Benziner. Beim Diesel ist es noch wichtiger, da dieser einfach eine höhere Verdichtung hat und somit die Kolben und Laufbahnen höher beansprucht werden. Leider haben viele Hersteller keinen Hinweis mehr zum einfahren...
Ja interessant. Das wäre korrekt, wenn die Motoren aus dem Letzen Jahrhundert stammen würden. Mit altem Wissen an moderne Motoren rangehen endet ziemlich Teuer.
Grundsätzlich: Drehzahl und Geschwindigkeit auf konstantem Niveau halten. Wie kommst du überhaupt auf die "70 - 80% der höchstdrehzahl"? Alles über 2/3 der Nenndrehzahl ist nicht mehr gut für den Motor und macht der auf Dauer nicht mit.
Bei uns hier gibt es die sogenannte Verschleißampel für Nutzungsprofile. Grün bedeutet kein oder geringer Verschleiß, gelb mittlerer Verschleiß und rot hoher Verschleiß. Der Ampelwert wird im Übrigen durch so manche Motronic ermittelt und spielt dann z.B. bei der Kulanzbewertung eine Rolle.
Grün (geringer Verschleiß)
* konstante, Fahrten bei niedriger bis mittlerer Drehzahl bei mittlerer Last
* Fahrstrecke nach Kaltstart > 30km ( Benziner) bzw. > 50km (Diesel)
* Beschleunigen mittels Drehmoment und nicht mit der Drehzahl (sprich: Es ist für den Motor gesünder im 5. Gang mit 2/3 Gaspedalstellung zu beschleunigen als im 3. Gang mit 1/3 getretenem Pedal)
Gelb (mittlerer Verschleiß)
* mehr als 2/3 der Nenndrehzahl
* volles Durchbeschleuningen in hohen Gängen
* Motor erreicht seine Betriebstemperatur nicht
Rot (hoher Verschleiß)
* Kaltstartabstand unterschreitet km gemäß Kaltlaufformel (Hubraum in Litern mal 3km beim Benziner und 7km beim Diesel)
* volles Durchbeschleunigen und Erreichen des Drehzahlbegrenzers in niedrigen Gängen (Ampelsprint)
* hohe Lastanforderung bei nicht erreichter Kühlmittel- und Öltemperatur
Zitat
Wenn man z.b. Höchstdrehzahl fährt werden zylinderbuchsen nicht sauber eingeschliffen/geglättet sondern das Material großflächig abgetragen. "
Sorry, aber das ergibt vorne und hinten keinen Sinn. Die Zylinderbuchsen werden durch modernste verfahren feingehont, beim 535d z.b nochmal lasergehärtet. Denen passiert nicht viel. Es gibt kein abtragenden Prozess mehr in den neuen Motoren. Was passieren kann: Durch hohe Drehzahlen werden oft die Kolbenringe in Mitleidenschaft gezogen. Dies führt zu einem zu größerem Blowby an den Kolben.
Zitat
Wichtig sind drehzahlschwankungen bis zum oben genannten 70-80%.
Auf keinen Fall. Drehzahlschwankungen führen zu thermischen Spannungen und die gehen auf das Material.
Zitat
Genauso schädlich wie höstdrehzahl ist der untertourige Bereich!
Das gute alte untertourige Fahren. Die meisten wissen nicht einmal was das ist. Das gibt es nicht mehr. Solange der Motor noch ohne zu Rucken Gas annimmt ist alles im grünen Bereich. Bei 4 Zylinder ist alles ab 1000 n/min und bei 6 Zylinder alles ab Motor aus bis Nenndrehzahl, Betriebsbereich. Desto niedriger die Drehzahlen während der Fahrt, umso Besser. Gerade beim Otto resultiert ein niedriger Lastzustand in einem erbärmlichen Wirkungsgrad.
Zitat
Beim Diesel ist es noch wichtiger, da dieser einfach eine höhere Verdichtung hat und somit die Kolben und Laufbahnen höher beansprucht werden.
Gerade beim Diesel ist konstantes Drehzahl- und Lastniveau das Beste was man machen kann! Die Kolben und Laufbahnen werden zwar durch Downzising höher beansprucht, aber die Materialien sind durch neue Verfahren und neuen Legierungen auf diese ausgelegt. Früher ging mal über Dimensionen, heute geht man über das Material. Beispeil: 530d und 535d haben Konstruktiv die selben Kolben, so werden die vom 535d gelagert und decken alle anderen ab (Spart Lagerkosten), aber die des 535d sind ab werk mit einem höheren Anteil an Kupfer, für die höhere thermische Belastung und mit Chrom für bessere Stabilität legiert, da Kupfer den Kolben weicher macht. Chrom und Kupfer zu legieren benötigt allerdings ein ganz anderen Verfahren, was diesen Teurer macht, also kommen diese Kolben in den Leistungsstärkeren und damit teureren Motor. So macht man das überall, Material statt Dimension.
Zitat
Leider haben viele Hersteller keinen Hinweis mehr zum einfahren...
Braucht es auch nicht. Die Automaten schalten früh, die Motoren bieten von unten bis oben genug Momente und Leistungen. Da kann jeder Fahrer normal und zügig vorankommen, ohne das Gaspedal und sein Motor zu ruinieren