A76: Du vermischst immer wieder Drehmoment und Leistung. Das ist das was nicht passt.
Auch wenn das Drehmoment bei Steigender Drehzahl gleich bleibt, steigt weiterhin die Leistung.
Und für die maximale Beschleunigung zählt einzig und allein die Leistung.
Eine subjektive Wahrnehmung hilft nicht viel. Du hast nämlich recht. der Mensch empfindet eine nachlassende "LeistungsSTEIGERUNG" als nachlassen der Leistung.
Aus diesem Grund glaubst du da geht nix mehr. Trotzdem steigt die Leistung weiter an.
Das ist auch der Grund, warum früher Zweitaktmotoren als besonders aggressiv und Potent galten. Da kam zuerst wenig und in einem kurzen Bereich stieg die Leistung extrem.
Dies wurde als Leistungsstärker empfunden als andere Motoren, die tatsächlich mehr Leistung haben aber eben gleichmäßiger anstiegen.
Siehe erste Turbomotoren und heute. (die heutigen bieten mehr als früher setzen aber nicht aggressiv ein)
Abschliesend: Physik und Messwerte zählen! Trotzdem hätte ich auch gerne diese Übersetzung um mit 150km/h und minimaler Drehzahl fahren zu können!
Alles anzeigen
Da muss man mal wieder ein bisschen Aufklären.
Leistung setzt sich zusammen aus Drehzahl & Drehmoment. Der Diesel holt die Leistung aus dem Drehmoment, der Otto aus der Drehzahl.
"Und für die maximale Beschleunigung zählt einzig und allein die Leistung"
Für die Beschleunigung zählt das Drehmoment, nicht die Leistung als ganzes. Bricht es beim Diesel zur Nenndrehzahl hin weg, baut es der Otto bis dahin noch auf.
Das Problem jetzt, viele lassen ihren Diesel ausdrehen, damit verliert man Kraft und damit die Kraft, die zum Beschleunigen von Nöten ist. Einfacher vergleich von früher: Mit meinem alten 320d habe ich so manch ein 330d geplättet, einfach weil diese Leute nicht mit ihren Diesel umgehen können, diesen ausdrehen lassen und sich wundern, warum der kleine Diesel auf einmal schneller vorwärts kommt. Einfach schön früher schalten und aus der Last heraus Drehmoment aufbauen lassen.
Sehr viele machen beim Fahren eines Turbodiesels den Fehler ihn wie einen Saugbenziner zu fahren. Wenn ich von Schubbetrieb sofort Vollgas gebe, habe ich nicht nur ein speziell für dich ausgeprägtes Turboloch, sondern auch noch die prinzipbedingte "Regelkrise" eine Diesels. Moderne Diesel fahren sich schon einmal deshalb anders wie die alten Wanderdünen, weil die klassiche Dieselregelung durch das elektronische Gaspedel überblendet wird. Der Diesel hat eine völlig andere Verbrennung als der Benziner und benötigt dadurch eine andere Regelung.
Benzinmotoren sind Quantitätsgeregelt. Dem Motor wird eine bestimmte Menge Gemisch vorgegeben und dieser macht das "Beste" daraus. Diese Regelung geht entweder über die Drosselklappe oder über Valvetronic. Wird dem Motor durch Vollgas nun plötzlich die maximal mögliche Gemischmenge zugestanden, versucht dieser so schnell wie möglich hochzudrehen. Geht das aufgrund der Last nicht, setzt er es in Kraft um und das bereits nach wenigen Umdrehungen.
Dieselmotoren sind Qualitätsgeregelt. Sie füllen ihren Zylinder immer voll auf, aber eben nicht mit Gemisch, sondern mit Luft. Nun wird eine bestimmte Menge Diesel eingespritzt. Diese Menge hängt von der Drehzahl und der Last ab. Die alten Dieseleinspritzungen hatten einen Fliehkraftregler. Durch das Gaspedal wurde eine "Wunschdrehzahl/Leistung" eingestellt und der Motor regelte sich selbst auf diese Leistung ein - da dauert aber ein wenig und das führte zu der alten Dieselträgheit. Bei modernen Dieseln mit Common Rail übernimmt dieses Regeln die Elektronik, die das schneller kann als ein mechanischer Fliehkraftregler. Aber...Gibt der Fahrer plötzlich Vollgas, dann fehlt der Elektronik die Bezugsmessgröße (Last). Sie wird daher niemals gleich die volle Regelstrecke freigeben, um ein Überschießen zu verhindern. Ein Diesel braucht daher Last (Zug), damit die Elektronik die maximale Einspritzmenge bestimmten kann.
Aus diesem Grund wird ein Diesel beim Fahren "angefast". Probier es beim nächsten Überholen aus: Aus dem Rollen den Motor erst leicht unter Zug setzten und dann das Gaspedal zügig, aber eben nicht plötzlich voll durchtreten - du wirst dich wundern, was das ausmacht. Des Weiteren ist es beim Diesel manchmal nicht sinnvoll zurückzuschalten, weil dieser Regelverlust nach jedem Schaltvorgang entsteht. Auch das Ausdrehen lassen eines Diesel macht keine Sinn, weil er bei hohen Drehzahlen sehr viel Drehmoment und damit Kraft verliert. Das weiß jeder Lastwagenfahrer, das es keinen Sinn macht, den Motor ausdrehen zu lassen - bei einigen Lastwägen liegt die maximale Leistung sogar im roten Bereich.