Beiträge von Amen

    Also erstmal: Herzlichen Glückwunsch, der Wagen ist top gewartet. Ich gehe mal davon aus, das bei den Ölwechsel auch der Ölfilter gemacht wurde. Selbst Getriebeöl wurde regelmässig gewechselt. Einzig Bremsflüssigkeit ist dran (alle 2 Jahre zuletzt 2014) und der DPF wurde bei 320Tkm gewechselt, der wird auch wieder fällig sein.


    Auffällig ist, dass kaum etwas am Fahrwerk gemacht wurde: Keine der typischen Vibrationen beim Bremsen zu spüren?


    Darüber hinaus: Wirf dem guten Geld kein Schlechtes hinterher. Mach die Steuerkette und lass den Wagen einfach weiterlaufen. Der packt das ohne Probleme. Er belegt vor allem: Der 30d gehört auf die Autobahn zum km-reissen bei mittlerer Last. Es ist ein Lastwagenmotor im besten Sinn, der macht auch 1 Mio. km. Viele der 30d, die für Kurzstrecken missbraucht werden (und auf der AB Vollgas bekommen, um sie dann mal "freizublasen") werden schlechter aussehen, wenn man sie aufmacht.


    Ich bin vor allem überrascht, dass der Fahrersitz so gut aussieht und das die Front und die Frontscheibe nicht von Steinschlägen verpickelt sein sollen. Das alles spricht für einen sehr pfleglichen Vorbesitzer mit defensiver Fahrweise. Mach dich nicht verückt.


    Amen

    Die DIs russen vor allem, wenn sie mager laufen. Daher ist Kurzstrecke auch eher gut für den Motor, da läuft er mit Lambda=1.
    Der N53 ist einfach Kernschrott, aber der Russeintrag an der AGR ist ein Bruchteil eines Diesels, da wir über das Rohabgas vor dem DPF reden.

    Solche Schadensbilder gibt es auch für Non-RFT. Kombination aus flacher Flanke, hohem Fahrzeuggewicht und forcierter Fahrweise. Stimmt dann wohlmöglich der Luftdruck oder gar Sturz nicht, passierts halt.


    Wer RFT nicht mag soll doch die Finger davon lassen. Grundsätzlich stellen sie bei richtiger Behandlung kein Problem dar.

    Das Lager an der Getriebeseite ist ohnehin durch Schwungscheibe oder Wandler das am meisten belastete Lager. Da kommt dann noch die Steuerkette(n) mit dran. Sehr ungünstig...


    Bezüglich Dimensionierungsfehler und Bauhöhe Stirnseite hast Du natürlich recht. ;)

    Das Lager hält ja. Gerade im Zusammenhang mit der Laufunruhe des 4Z ist die Getriebeseite (Drehschwingungsdämpfung) die einzig sinnvoll mögliche.


    Die Feinheit liegt laut Maschinist auch in der 2-Kolben HDP des 6Z und das ist ein Feature, dass im 20d halt weggespart ist. Hier wäre es angemessen, Unterschiede in den 20d's zu machen, um die Erwartung an Haltbarkeit im 5er ggü. 1er zu erfüllen. Vor solchen Gimmicks sind jedoch die Controller mit dem 0,1ct Rotstift.


    Aber so kommen viele kleine Unterschiede zwischen 4Z und 6Z zum tragen, so dass man mit dem 30d einen besseren Motor (eben nicht nur in Bezug auf Zylinderzahl) bekommt. Und wieder ist man an dem Punkt, wo die Anwendung die grösste Rolle spielt: Reisst man 50Tkm im Jahr runter und vertickt die Karre nicht nach 3 Jahren sollte es ein 30d sein. Kommt man nicht über 30Tkm und least auf 3 Jahre ist mit dem 20d gut - oder sogar besser - gewählt.


    Amen

    Wer sagt, daß die Steuerkette beim Sechszylinder keine Probleme macht? Das kommt nur später...Beim Sechsender hat die Kette mehr Last zu schleppen und ist vermutlich (ich weiß es nicht) stärker dimensioniert. Andererseits sind die Lastspitzen, die ja entscheidend sind, gleichmäßiger verteilt. Dazu kommt noch, daß es praktisch keine Sechszylinder mit Schaltgetriebe gibt.


    Klar ist die Kette beim Vierzylinder zu schwach. Das ist aber ein Konstruktionsfehler (wie überhaupt die Anordnung der Kette an der Getriebeseite) und hat nichts mit Qualitätsunterschieden zu tun.

    Warum hat die Kette beim 6Z mehr zu schleppen? Der Abtrieb sollte gleich sein, halt etwas mehr Schleppmomente der NW. Aber der "Knackpunkt" wird die HDP sein, die viel Leistung braucht. Überhaupt ist "die Steuerkette" der falsceh Ausdruck, der Motor hat immerhin 3 Ketten.


    Die gleichmässigere Verteilung der Lastspitzen im 6Z leuchtet dagegen ein, das schont die Kette.


    Eine zu schwache Steuerkette ist kein Konstruktionsfehler sondern ein Dimensionierungsfehler. Ebenso ist die Anordnung an der Getriebeseite kein Konstruktionsfehler, die Konstruktion wird dadurch an sich besser.


    BMW sagt dazu (N47):


    "Erstmals bei einem BMW Motor überhaupt sitzt der Kettentrieb an der Kraft abgebenden Seite, also hinten.
    Dadurch, dass die Zahnräder der Nockenwellen hinten sind, baut der Motor vorne niedrieger. Dies ist für den passiven
    Fussgängerschutz vorteilhaft. Es entsteht so mehr Raum, den die Motorhaube nachgeben kann, um einen Crash abzufangen.
    Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Trägheitsmasse des Getriebes an diesem Ende die Drehschwingungen deutlich
    geringer sind. Dies bedeutet eine enorme Entlastung des Kettentriebs. Folgeerscheinungen sind einige ungewohnte
    Einbauorte bzw. -lagen von verschiedenenBauteilen, wie z. B. Ölpumpe,Nockenwellensensor usw."


    D.h. die Ketten werden entlastet, aber im Servicefall gibt es Nachteile. Und da dreht sich die Sache im Kreis, da BMW davon ausgeht, die Kette brauche keinen Service, weil sie weniger belastet wird. Und egal wo sie eingebaut ist: Die Kette nicht wechseln zu müssen hat auch für den Kunden Vorteile.


    Aus der Sicht des Geschädigten ist die Geschichte immer ganz einfach: Mehr Material her und alles frei zugänglich bauen! Das Ganze wird beim genaueren Hinsehen aber ein Zusammenspiele vieler Faktoren.


    Amen