3.Modifikationen, Kodierung, Tuning
Eigentlich wird jedes meiner Autos in mehr oder weniger großem Umfang modifiziert. Der 550i xDrive ist da keine Ausnahme, und neben den bereits durchgeführten Modifikationen sind noch weitere in Planung.
3.1 Winterräder
Zugegebenermaßen keine Modifikation an sich, mehr eine Ergänzung – das Fahrzeug kam auf Sommerreifen und benötigte daher einen Satz Winterräder. Das Autohaus bot mir zwar einen Satz an, jedoch nur in 18 Zoll und zu einem recht hohen Preis.
Ich wurde stattdessen auf eBay fündig und erstand dort einen Satz Original BMW Leichtmetallräder Typ 367 in 19 Zoll mit Mischbereifung (ebenfalls 245/275mm) auf Pirelli Sottozero mit noch sehr gutem Profil. Diese nahm ich zum Autohaus mit, wo sie für meine Rückfahrt montiert wurden, die Sommerräder wurden im Auto verstaut.
Auch wenn ich bislang noch nicht viel gefahren bin, kann ich über die Winterreifen bislang nur Positives berichten. Guter Grip sowohl auf Schnee als auch bei nasser Fahrbahn, und recht niedriges Geräuschniveau.
3.2 BMW Performance Ziergrill (schwarz)
Eine kleinere optische Modifikation – der Austausch der serienmäßigen Ziergitter gegen solche in schwarz aus dem BMW Performance-Programm. Auch wenn ich den grundsätzlichen Understatement-Charakter des Wagens nicht verändern wollte, geben die schwarzen Nieren der Front einen etwas sportlicheren Charakter, der sich gut in das optische Gesamtkonzept einfügt (vgl. Foto - ein besseres wird noch nachgeliefert).
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3.3 Kodierungen + Navigations-Update
Wie üblich, habe ich einige Kodierungen am Fahrzeug vornehmen lassen:
- Deaktivierung Start/Stop-Automatik
- Deaktivierung Gurtwarner
- Aktivierung Video sehen während der Fahrt
- Seitenscheiben fahren weiter hoch, auch wenn Tür geöffnet ist
Daneben wurde auch das TCM (Telematik Control Modul) geflasht und neu kodiert, da es Probleme mit den ConnectedDrive – Services gab: Nach Anmeldung in der BMW App kam die Nachricht mit dem Bestätigungs-Code nicht beim Fahrzeug an, was ja notwendig ist, um die App definitiv mit dem Fahrzeug zu verbinden. Nach dem Reset und der Neukodierung funktionierte das problemlos.
Bei der Gelegenheit wurde auch das Kartenmaterial des Fahrzeugs, welches sich noch auf dem Stand der Auslieferung im Jahre 2016 befand, auf den neuesten Stand (2020) gebracht.
3.4 BMW M5 Tacho
Wie schon mehrfach erwähnt, sollte das Fahrzeug zeitnah ein Chiptuning erhalten. Das würde auch die serienmäßige Vmax-Sperre aufheben, so daß man problemlos deutlich schneller als die im serienmäßigen Tacho anzeigbaren 260 km/h fahren könnte. Da ich gerne weiß, wie schnell ich unterwegs bin, habe ich (wie bereits bei meinem M235i) den serienmäßigen Tacho durch denjenigen des M-Modells ersetzt, hier des M5, welcher bis 330 km/h geht. Auch da gibt es ja mittlerweile zwei Varianten, denjenigen mit den zumindest teilweise analogen Anzeigen und den komplett digitalen. Letzterer war mir etwas zu teuer, außerdem bin ich ein Freund der herkömmlichen Analog-Anzeigen.
Ich besorgte mir daher einen M5-Tacho (über eBay) und ließ diesen durch einen guten Freund einbauen und auf das Fahrzeug kodieren. Dazu wurde auch die unterhalb des Drehzahlmessers befindliche digitale Anzeige deaktiviert, da diese beim M5 die jeweils aktivierten „M-Modi“ anzeigt, die es ja beim 550i nicht gibt. Der Einbau klappte grundsätzlich problemlos, es gab nur zwei kleinere Hürden: Zunächst verursachte der Tacho eine Fehlermeldung betreffend des Getriebes, offenbar suchte er das serienmäßige DKG beim M5, fand es nicht und warf verwirrt eine Fehlermeldung aus. Nach einigem Suchen und Probieren konnte aber auch dieses Problem überwunden werden. Das zweite Problem war, daß der Tacho im Stand bereits knapp unterhalb der 10 km/h-Marke stand, und daher während der Fahrt eine entsprechend zu hohe Geschwindigkeit anzeigt (das HUD zeigt die korrekte Geschwindigkeit an). Dazu muß der Tacho in Kürze aufgemacht und manuell justiert werden.
Ich bin mit dem neuen Tacho sehr zufrieden und finde, dieser sieht prima aus – aufgrund der Kürze der Zeit konnte ich den erweiterten Geschwindigkeitsbereich allerdings noch nicht ausprobieren. Eine prima Sache in jedem Fall!
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3.5 Tuning: erste Reprogrammierung (nur Software) bei BR Performance
Meine sämtlichen Autos der letzten 15 Jahre wurden in irgendeiner Form in der Leistung nach oben angepaßt – mal nur mit einer Reprogrammierung der ECU („Chiptuning“), mal mit den sogenannten FBO („full bolt on“) also Ladeluftkühler, Downpipes und Abgasanlage, manchmal auch mit größeren Turbos. Im Falle des 550i plante ich ein Chiptuning, kombiniert mit dem Einbau von anderen Downpipes mit Metall-Katalysatoren. Letzteres weniger aufgrund des zu erwartenden Leistungsgewinns, sondern eher um die Turbos durch den niedrigeren Abgasgegendruck mechanisch und thermisch zu entlasten. Da die Lader ja zwischen den Zylinderbänken sitzen, sind diese ohnehin recht heiß und jede Maßnahme zur Wärmeabfuhr ist da zielführend. Beim N63Tu handelt es sich ja, abgesehen von einigen Änderungen wie kleineren Monoscroll-Turbos und anderem Krümmer, prinzipiell um denselben Motor wie im M5 (S63); wie auch bei diesem ist es bei so großvolumigen V8-Biturbo-Motoren recht einfach, ein gutes Stück Mehrleistung herauszuholen sowie die serienmäßige Vmax-Sperre aufzuheben.
Bezüglich der Downpipes gibt es für den 550i nicht so sehr viel Auswahl, jedenfalls nicht bei solchen mit Katalysatoren. Downpipes ohne Kats gibt es schon für sehr kleines Geld, diese wollte ich aber bewußt nicht nehmen, um Auffälligkeiten wie Benzingeruch beim Anlassen zu vermeiden. In der Vergangenheit hatte ich (etwa bei einem 335i N54) sehr gute Erfahrungen mit der amerikanischen Marke AR Design gemacht, bezüglich Fertigungsqualität und Paßgenauigkeit. Man hatte dort sowohl DPs mit als auch ohne Kats im Angebot; für den N63Tu-Motor benötigt man außerdem solche mit der sogenannten „slip-fit-style“ Befestigung, da dies bei der Überarbeitung des Motors geändert wurde. Ich erwarb die bei dem Online-Anbieter „Extreme Performance House“ im Rahmen deren Black-Friday-Aktion mit einem nicht unerheblichen Discount. Hier ist der Link zu den DPs: AR Design Downpipes
Die Lieferung der Downpipes dauerte jedoch länger als erwartet, so daß ich den Beschluß faßte, zunächst lediglich eine Reprogrammierung durchzuführen. Das hat einerseits den Vorteil, daß ich mit dem Leistungsgewinn bereits während der freien Tage in der Weihnachtszeit durch die Gegend fahren kann. Andererseits ermöglicht es mir auch, einen Vergleich mit der Reprogrammierung nach Einbau der DPs zu ziehen und das Delta zwischen den beiden mittels entsprechender Prüfstsandsläufe genau herauszufinden.
Das Chiptuning wurde bei BR Performance in Luxemburg (BR Performance - hier klicken) durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine vor allem in Frankreich und Belgien bekannte Tuning-Firma mit mehreren Standorten, eigenem Leistungsprüfungsstand in Luxemburg und dem Know-How der Entwicklung von eigener Software. Ich hatte dort bereits mehrere Fahrzeuge machen lassen und war vom Service, der Qualität und dem Preis-/Leistungsverhältnis angetan, zudem waren sie direkt bei mir um die Ecke (auch praktisch für den Fall von Problemen, die bei mir jedoch bislang nicht auftraten). Für den 550i mit Valvetronic wurde dort eine Leistungssteigerung von 449 PS / 650Nm auf 540 PS / 780 Nm angegeben (BR Performance / 550i Valvetronic), also ein Zugewinn von 90 PS und 130 Nm Drehmoment – nicht schlecht für eine reine Software-Maßnahme.
Die Aktion dauerte insgesamt gut 2 Stunden – Eingangs-Prüfstandslauf, Auslesen der Software, Aufspielen der neuen Software, Ausgangs-Prüfstandslauf, Testfahrt. Das lief alles problemlos, und bei der Eingangsmessung kam quasi eine Punktlandung heraus: 450 PS bei 5.800 U/min und 668 Nm bei 4.400 U/min, also fast genau die Werksangaben. Das Ergebnis nach der Reprogrammierung übertraf jedoch alle Erwartungen: Das Fahrzeug drückte 603 PS bei 5.200 U/min und 903 Nm bei 3.800 U/min, also ein Gewinn von über 150 PS und 230 Nm. Das Tuning wurde auf mindestens 98 Oktan ausgelegt, das Fahrzeug hatte bei der Messung 102 Oktan getankt, was sicher auch zum Ergebnis beitrug. Wie man aus dem Prüfstandsprotokoll sehen kann, ist die serienmäßige Leistungskurve quasi repliziert und nach oben versetzt worden, was demnach die Fahrbarkeit in keiner Weise beeinträchtigen sollte.
Bislang konnte ich lediglich ein paar kurze Ausflüge auf eine Autobahn und kurze Beschleunigungen von ca. 70-180 km/h durchführen, um die Reprogrammierung zu testen; auch aufgrund des schlechten Wetters war mehr zunächst nicht drin. Schon jetzt ist die Leistungsentfaltung sehr beeindruckend – schon vorher ging das Auto ja recht gut, wobei 450 PS auch mit etwa zwei Tonnen Gewicht zu arbeiten haben. Jetzt sind die vorhandenen Leistungsreserven jedoch sehr, sehr beeindruckend, der Wagen schiebt wie entfesselt an und drückt ihn mit einer Vehemenz in Richtung Horizont, die mir spontanes Gelächter entlockte. So macht das richtig Spaß! Man ist dermaßen schnell in oberen Geschwindigkeits-Regionen, daß meine vornehmliche Aufgabe in der Zukunft die Selbstdisziplin der Betätigung des Gaspedals sein wird. Der Allrad-Antrieb ist in diesem Zusammenhang bitter nötig, bei nasser Fahrbahn gibt es selbst mit xDrive etwas Wheelspin beim Beschleunigen mit Vollgas.
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