Hallo F10-Freunde,
ich heiße Attila und lese schon länger im Forum hier. Viele interessante Beiträge, die mir auch schon öfter weitergeholfen haben! Ich bin Maschinenbau-Ingenieur und würde sagen, dass ich mitteltiefes Wissen über moderne Motortechnik im Allgemein und BMW/F10-Technik im Speziellen besitze. F10/F11 - für mich das schönste und beste Auto der Welt (zumindest was ich mir leisten kann).
Jetzt brauche ich aber eure Hilfe. Ich habe unfallbedingt von meinem havannabraunen F11 525d (10.2012/116tkm) auf einen F11 530dx (12.2016/113tkm) in einem wunderschönen Mediterranblau upgegraded. Vor dem Kauf war das neue Fzg. schon wegen leuchtender MKL in der Werkstatt und es wurde angeblich „ein Sensor“ getauscht. Kaum bin ich 200km gefahren, kam die MKL wieder.
Ich habe zuhause sofort mit meinem Autophix-Diagnosegerät die Fehlermeldungen ausgelesen und folgende Fehler in der Motorsteuerung gefunden (von mir frei übersetzt):
278A00: Drosselklappen-Fehler mechanisch oder elektrisch
247500: Raildruck - zu niedrig
26CF00: Kraftstoff-Vorförderung - Druck zu niedrig
290900: Luftmassenmesser - Luftmasse zu hoch
280F00: NOx-Sensor nach Kat - Wert zu lange ungültig
280D00: NOx-Sensor vor Kat - Wert zu lange ungültig
Dann ist mir schlecht geworden.
Der Verkäufer (Händler) hat sich kooperativ gezeigt und die Beseitigung aller Fehler zugesichert. Jetzt nach einer Woche hat er sich gemeldet, dass eine undichte Ansaugbrücke gefunden wurde, die ausgetauscht wird. Er meinte, dass alle Fehler damit in Zusammenhang stünden.
Ich bin da anderer Meinung. Der LMM-Fehler könnte mit der undichten ASB in Zusammenhang stehen. (Wert zu hoch, weil Ansaugluft nach dem Lader verloren geht.) Wie sieht es mit den NOx-Fehlern aus? Ich vermute es ist die bekannte Fehlerkette mit klemmendem AGR-Ventil und aufgeschmolzener ASB.
Den DKL-Fehler halte ich für eine eigene Fehlerquelle. Was kann hier die Ursache sein, außer der DKL selbst? Hier hätte ich sogar die Befürchtung, dass die DPF-Regeneration ausgeblieben ist und der DPF dauerhaft zugesetzt sein könnte als Folgedefekt. (Ist der Zusammenhang richtig?)
Schließlich finde ich den Raildruck-Fehler extrem unschön. Der niedrige Raildruck könnte von einem defekten Drucksensor kommen. Er könnte aber auch eine defekte HDP bedeuten. Das wäre ein Super-GAU, weil sich Metallabrieb im Kraftstoffsystem verteilen und eine horrende Rechnung für betroffene Komponenten zustande kommen kann. Warum auch noch der Vorförderdruck? Welche weiteren Ursachen können hier vorliegen?
Meine Frage: Wie seht ihr das?
Ich überlege von dem Kauf zurückzutreten, weil ich das Vertrauen in den Zustand des Fahrzeugs verloren habe und hohe Folgekosten vermeiden möchte. Das kann ich aber nur, wenn zweimal die Beseitigung des Mangels gescheitert ist oder ein erheblicher Mangel vorliegt. Ersteres will ich nicht abwarten bzw. ich sehe das Risiko, dass die Defekte nur so notdürftig behoben werden, dass der Verkäufer die sechs Monate Gewährleistung über die Runden kommt. Für letzteres hätte ich gerne eine belastbare Argumentationsbasis.
Ich hoffe, das war nicht zu langatmig. Wer jetzt noch nicht eingeschlafen ist, kann mir gerne seinen (qualifizierten) Senf zu der o.g. Frage abgeben.
Grüße aus Bayern
Attila