Endlich mal jemand der die Wahrheit schreibt - ich kann mich dem nur anschließen !
Allerdings hat Methanol auch keine besonderen Vorteile. der "Umweltfaktor" wird dann wieder durch Monokulturen in der Landwirtschaft kaputtgemacht. Oder,was fast noch schlimmer ist, mit Importen aus den armen Ländern, die dann mehr Geld für Zucker und andere Agragprodukte zahlen müssen und dann hungern.
Servus! Du meinst schon Ethanol, nicht Methanol. War nur'n Schreibfehler, oder?
Also, das hab ich vor ein paar Jahren auch mal gedacht. Schließlich war auch diese "Message" ein Bestandteil der Desinformation durch besagte Lobbies. Die Wahrheit sieht in der Tat jedoch ganz anders aus. Ich bin nun wahrlich keiner dieser Verschwörungstheoretiker, aber irgendwie kommt man mit der Zeit drauf, dass man verarscht, zugemüllt und desinformiert wird, sobald man morgens aufsteht und das Radio einschaltet. Und so war's halt auch beim E10. Selber denken macht schlau ... wie das gleichnamige Buch schon lautet.
In Deutschland wird der allergrößte Teil (ca. zwei Drittel) des Getreides für die Tierfütterung angebaut. Nicht für Lebensmittelgetreide, das sind nur etwas mehr als 15% der gesamten Getreideernte in D. Ganz einfach deshalb, weil wir gar nicht mehr konsumieren oder verkaufen können. Und die Landwirte wenden in Deutschland zumeist eine vernünftige Fruchtfolge an. Getreide wird ohnehin nicht mehr vorrangig angebaut, weil der Preis seit Jahren rückläufig ist.
Nur etwa 2-3% des Getreides geht in die Ethanolproduktion (Mais wird dafür in Deutschland kaum verwendet). Und davon kommt rund die Hälfte als Tierfutter wieder zurück, weil die Gärreste extrem hochwertiges Eiweißfuttermittel sind und dem Landwirt (und den Viechern) noch viel lieber sind als der pure Futterweizen. Letztlich haben wir also in D nur ca. 1% des gesamten Getreides in die Biokraftstoffe gesteckt. Und damit decken wir bereits rund 7% des gesamten Ottokraftstoff Absatzes.
Wenn man sich mal überlegt, dass in Deutschland etwa 500.000 Tonnen (etwa 82kg pro Person pro Jahr) an Brot in die Mülltonne geworfen wird, dann bekommt das alles noch eine ganz andere Dimension! Zudem vergammeln rund 1,5 Mio Tonnen Getreide pro Jahr und werden dann auch in die Müllverbrennung gekarrt (das sind nochmal ca. 3% der Getreideernte).
Rund 5% der Getreideernte wandert in Biogasanlagen. Das Zeug wird dann zu Gas verwandelt, dann mit riesen Wirkungsgradverlusten zu Strom umgewandelt und dann mit weiteren Wirkungsgradverlusten ins Stromnetz eingespeist, dann mit Wirkungsgradverlusten zum Verbraucher transportiert, der es dann mit weiteren Wirkungsgradverlusten in seinen umweltzerstörenden E-Auto-Akku tanken soll. Damit wird dann ein E-Motor angetrieben - natürlich auch mit Wirkungsgradverlusten. Idiotisch! Deutlich umweltfreundlicher und ressourcenschonender könnte man aus diesen 5% Getreide gleich Ethanol und Eiweißfuttermittel machen. Das ist 100x ökologischer und auch ökonomischer. Ökonomisch, denn Ethanol rentiert sich im Gegensatz zu Biogasanlagen auch ohne sinnlose Subventionen. Ökologisch, weil nach Abzug des Futtermittelgewinns ein echter, CO2-neutraler Effekt (!) aus diesem Prozeß entsteht. Sogar das wenige freiwerdende CO2 aus dem Produktionsprozeß wird noch aufgefangen und an die Getränkeindustrie als natürliche Gärkohlensäure verkauft. Ethanol ist wohl der einzige CO2-neutrale Kraftstoff überhaupt, das hat mich persönlich daran so begeistert.
Rohstoffimporte werden übrigens für Bioethanol keine getätigt. Dafür ist Getreide bei uns viel zu billig. Futtergetreide kostet nur noch rund 130 EUR/Tonne! Bei der Einführung von E10 im Jahr 2011 waren das noch 300 EUR/t. Wenn mir jemand erklären kann, wie also da eine "Konkurrenz zu Nahrungsmitteln" vorhanden sein soll, dann bin ich ganz Ohr. Wir exportieren sogar noch rund 20% unseres deutschen Getreides pro Jahr, so einen riesen Überschuß haben wir...
Also "Tank vs. Teller" gibt es hier definitiv nicht.