Differential vom 30d an den 520d

  • Der Wandler ist ab 20 bis 25 km/h nicht mehr wirksam. Wie oft fährt man mit der Geschwindigkeit?
    Ich schleiche nicht. Ich habe teilweise auch wenig Zeit und meist genauso schnell, wie Leute, die mich kurz vor der Ampel überholen.
    Ich bin lange genug Diesel vom Transporter bis 40 Tonner gefahren. Gerade mit Gewicht merkt man den Arbeitspunkt genau. Und jetzt keine Diskusion, Lkw-Motor. Diesel ist Diesel. Nur mehr Hubraum und mehr Hub. Deshalb drehen die langsamer. Und dann kann man sich mal das Leistungsdiagramm eines Diesels und Benziners ansehen. Der Diesel ist oben rum fast flach.
    Und es spielt keine Rolle, wenn ich beispielsweise bei 100 km/h Leistung brauche. Früher war es der achte Gang, jetzt ist es der Siebte. Trotzdem die selbe Drehzahl.


    Und ehrlich gesagt, es ist mir egal, was ihr denkt. Ich habe meine Erfahrungen gemacht. Macht was ihr glaubt, was richtig ist.

  • A76: Du vermischst immer wieder Drehmoment und Leistung. Das ist das was nicht passt.
    Auch wenn das Drehmoment bei Steigender Drehzahl gleich bleibt, steigt weiterhin die Leistung.
    Und für die maximale Beschleunigung zählt einzig und allein die Leistung.


    Eine subjektive Wahrnehmung hilft nicht viel. Du hast nämlich recht. der Mensch empfindet eine nachlassende "LeistungsSTEIGERUNG" als nachlassen der Leistung.
    Aus diesem Grund glaubst du da geht nix mehr. Trotzdem steigt die Leistung weiter an.


    Das ist auch der Grund, warum früher Zweitaktmotoren als besonders aggressiv und Potent galten. Da kam zuerst wenig und in einem kurzen Bereich stieg die Leistung extrem.
    Dies wurde als Leistungsstärker empfunden als andere Motoren, die tatsächlich mehr Leistung haben aber eben gleichmäßiger anstiegen.


    Siehe erste Turbomotoren und heute. (die heutigen bieten mehr als früher setzen aber nicht aggressiv ein)


    Abschliesend: Physik und Messwerte zählen! Trotzdem hätte ich auch gerne diese Übersetzung um mit 150km/h und minimaler Drehzahl fahren zu können!

    Viele Grüße


    Gerhard

    Eine Kurve ist erst dann eine Kurve, wenn ich nicht so schnell fahren kann wie ich darf!
    ;) :D

  • Da muss man mal wieder ein bisschen Aufklären.


    Leistung setzt sich zusammen aus Drehzahl & Drehmoment. Der Diesel holt die Leistung aus dem Drehmoment, der Otto aus der Drehzahl.


    "Und für die maximale Beschleunigung zählt einzig und allein die Leistung"


    Für die Beschleunigung zählt das Drehmoment, nicht die Leistung als ganzes. Bricht es beim Diesel zur Nenndrehzahl hin weg, baut es der Otto bis dahin noch auf.
    Das Problem jetzt, viele lassen ihren Diesel ausdrehen, damit verliert man Kraft und damit die Kraft, die zum Beschleunigen von Nöten ist. Einfacher vergleich von früher: Mit meinem alten 320d habe ich so manch ein 330d geplättet, einfach weil diese Leute nicht mit ihren Diesel umgehen können, diesen ausdrehen lassen und sich wundern, warum der kleine Diesel auf einmal schneller vorwärts kommt. Einfach schön früher schalten und aus der Last heraus Drehmoment aufbauen lassen.


    Sehr viele machen beim Fahren eines Turbodiesels den Fehler ihn wie einen Saugbenziner zu fahren. Wenn ich von Schubbetrieb sofort Vollgas gebe, habe ich nicht nur ein speziell für dich ausgeprägtes Turboloch, sondern auch noch die prinzipbedingte "Regelkrise" eine Diesels. Moderne Diesel fahren sich schon einmal deshalb anders wie die alten Wanderdünen, weil die klassiche Dieselregelung durch das elektronische Gaspedel überblendet wird. Der Diesel hat eine völlig andere Verbrennung als der Benziner und benötigt dadurch eine andere Regelung.


    Benzinmotoren sind Quantitätsgeregelt. Dem Motor wird eine bestimmte Menge Gemisch vorgegeben und dieser macht das "Beste" daraus. Diese Regelung geht entweder über die Drosselklappe oder über Valvetronic. Wird dem Motor durch Vollgas nun plötzlich die maximal mögliche Gemischmenge zugestanden, versucht dieser so schnell wie möglich hochzudrehen. Geht das aufgrund der Last nicht, setzt er es in Kraft um und das bereits nach wenigen Umdrehungen.


    Dieselmotoren sind Qualitätsgeregelt. Sie füllen ihren Zylinder immer voll auf, aber eben nicht mit Gemisch, sondern mit Luft. Nun wird eine bestimmte Menge Diesel eingespritzt. Diese Menge hängt von der Drehzahl und der Last ab. Die alten Dieseleinspritzungen hatten einen Fliehkraftregler. Durch das Gaspedal wurde eine "Wunschdrehzahl/Leistung" eingestellt und der Motor regelte sich selbst auf diese Leistung ein - da dauert aber ein wenig und das führte zu der alten Dieselträgheit. Bei modernen Dieseln mit Common Rail übernimmt dieses Regeln die Elektronik, die das schneller kann als ein mechanischer Fliehkraftregler. Aber...Gibt der Fahrer plötzlich Vollgas, dann fehlt der Elektronik die Bezugsmessgröße (Last). Sie wird daher niemals gleich die volle Regelstrecke freigeben, um ein Überschießen zu verhindern. Ein Diesel braucht daher Last (Zug), damit die Elektronik die maximale Einspritzmenge bestimmten kann.


    Aus diesem Grund wird ein Diesel beim Fahren "angefast". Probier es beim nächsten Überholen aus: Aus dem Rollen den Motor erst leicht unter Zug setzten und dann das Gaspedal zügig, aber eben nicht plötzlich voll durchtreten - du wirst dich wundern, was das ausmacht. Des Weiteren ist es beim Diesel manchmal nicht sinnvoll zurückzuschalten, weil dieser Regelverlust nach jedem Schaltvorgang entsteht. Auch das Ausdrehen lassen eines Diesel macht keine Sinn, weil er bei hohen Drehzahlen sehr viel Drehmoment und damit Kraft verliert. Das weiß jeder Lastwagenfahrer, das es keinen Sinn macht, den Motor ausdrehen zu lassen - bei einigen Lastwägen liegt die maximale Leistung sogar im roten Bereich.

  • Ihr redet etwas aneinander vorbei. Saugnapf du erklärst wie man am besten das Gaspedal drückt. Völlig unberührt davon bleibt aber immer die Aussage korrekt, dass AUSSCHLIESSLICH bei der maximalen Leistung des Motors die höchste Beschleunigung erzielt werden kann. Und das Drehmoment ist nunmal mt der Umdrehung multipliziert die Leistung.

  • Als ich noch größere Geräte fuhr hatte ich wirklich den besten Antriebsstrang, was es in Deutschland zu kaufen gab. Einen Euro 0 MAN 360 PS Motor, angeflanscht ein Thirteen speed EATON Fuller gear box. Leider keine Eighteen Box, die gibt es nicht hier. Ich musste mich total umstellen. Die modernen Motoren bissen sich bei 1200 bis 1300 Upm fest, Nenndrehzahl 1800 Upm. Motorbremse bis 2500 Upm. Der alte Motor fühlte sich bei 1600Upm wohl, Nenndrehzahl bei 2200 Upm, Motorbremse 2500.


    Ich bekam von einen alten Hasen den Tipp, vor der Steigung einen halben Gang runterschalten. Von der großen Acht (1500 Upm) auf die kleine Acht (1700 Upm) Unter Vollast viel die Drehzahl bis 1600 Upm ab. Dort krallte der Motor sich fest, hielt sogar lange sich dort auf, um dann wieder schneller abzufallen. Angekommen bei 1500 Upm, halben Gang runter, gleiches Spiel von vorne. Im unteren Bereich fehlten vier halbe Gänge. Um da den Anschluss zu bekommen, musste man bis fast Nenndrehzahl drehen lassen. Da kam nichts vom Motor. Das sind Dieselmotoren. Und ich bin auch nicht nur einmal größerer motorisierte Lkw mit mehr Gewicht davongefahren. Lag aber auch daran, weil kaum Zugkraftunterbrechung, Gänge einfach ohne Kupplung durchgezogen. (Das war das Fuller, leider gibt es es hier nicht mehr, da niemand es fahren kann)


    Warum werden Diesel auf einen abfallenden Lesitungsprüfstand geprüft? Genau wegen dem Festbeißen. Mein 520D fühlt sich um die 2700 Upm am wohlsten, Das ist genau der Punkt, wo das Drehmomant stark zu fallen beginnt und die Leistung fast schon voll da ist. Klar steigt die Leistung darüber noch an. Aber weil das Moment stark fällt, kommt kaum noch was an Leistungszuwachs.


    Ganz einfach Drehmoment und Leistungskurve eines Otto und Dieselmotors übereinanderlegen.


    Was ich aber nicht ganz verstehe, ich habe mal über ein Excel-Diagramm das Drehmoment am Rad ausrechnen lassen und so den Schaltpunkt der Gänge ermitteln lassen. Das Ergebnis passt mit dem subejktiven Eindruck nicht zusammen. Von den alten Antriebsstrang kann ich kein Diagramm erstellen, da fehlende Daten.

  • Ihr redet etwas aneinander vorbei. Saugnapf du erklärst wie man am besten das Gaspedal drückt. Völlig unberührt davon bleibt aber immer die Aussage korrekt, dass AUSSCHLIESSLICH bei der maximalen Leistung des Motors die höchste Beschleunigung erzielt werden kann. Und das Drehmoment ist nunmal mt der Umdrehung multipliziert die Leistung.

    Gut, dann noch einmal etwas simpler. Die Leistung alleine zählt nicht, es ist das Drehmoment, die Kraft eines Verbrennungsmotors, die für die Beschleunigung wichtig ist. Es sind immer Momente, die für Bewegungen und Rotationen aller arten sorgen. Die Leistung gibt nichts anderes als die erbrachte Arbeit über ein bestimmten Zeitraum an. Was wiederum hier zählt, ist die Höchstgeschwindigkeit, diese wird ja bekanntlich in Kilometer pro Stunde angegeben, also eine Zeit Angabe, hier kann man dann die Leistung nennen.

  • @ Saugnapf: Du wirst die Physik durch deinen Text nicht verändern.


    Es ist die Leistung.
    Dein Drehmoment, dass du so gerne hast hat natürlich auch damit zu tun.
    Aber nur weil sich ein Diesel bei 2000 U/min besser anfühlt als ein Benziner bei der gleichen Drehzahl ist nicht das Drehmoment verantwortlich.
    Denn einzig die Leistung die der Motor abgibt bzw. das was nach den Verlusten am Rad übrig bleibt ist für die Geschwindigkeitsveränderung pro Sekunde von belang.


    Im Endeffekt kannst du natürlich die max. Beschleunigung durch dein maximales Drehmoment, der Übersetzung und dem Radius des Antriebsrades errechnen.
    Dies ist aber auch bei beiden gleich (Benziner und Diesel).
    Da aber der Benziner seine Leistung in einem höheren Drehzahlbereich abgibt, hat er eine weit aus günstigere Übersetzung für sein Drehmoment zur Verfügung.
    Somit kommt dann bei gleicher Leistung auch das gleiche Drehmoment am Rad an.


    Das die Charakteristik des Diesel zu dem Gefühl des Kraftprotzes beiträgt, weil man im Alltag genau in dem Bereich unterwegs ist, ändert trotzdem nichts daran.

    Viele Grüße


    Gerhard

    Eine Kurve ist erst dann eine Kurve, wenn ich nicht so schnell fahren kann wie ich darf!
    ;) :D

  • Ich habe jetzt zwei Warums und die möchte ich jetzt von euch beantwortet haben. Noch einmal ein großer Diesel ist wie ein kleiner. Nur die größeren werden mehr belastet.


    Warum wird ein großer Motor nie bis zur Nenndrehzahl ausgefahren? Gerade in der Transportbranche ist Zeit Geld und jedes halbe Km/h mehr ist besser. Nach eurer Theorie müssze der Lkw bei Nenndrehzahl besser gehen.


    Warum wird ein kräftig belasteter Motor von Nenndrehzahl an immer langsamer und bei einen gewissen Punkt stoppt die Sache, um dann wieder weiter zu sinken? Nach eurer Theorie müsste es ab Nenndrehzahl stetig abwärts gehen. Und das kann man sogar technisch beweisen. Ist nicht subjektiv.


    Nur auf dem Pinsel treten und denken ist richtig, funktioniert nicht immer. Wie viele Lkw-Kutscher gibt es hier?

  • Na gut, ein letztes mal noch.

    Zitat

    Aber nur weil sich ein Diesel bei 2000 U/min besser anfühlt als ein Benziner bei der gleichen Drehzahl ist nicht das Drehmoment verantwortlich.

    Was dann? Verrat es mir bitte.

  • Na gut, ein letztes mal noch.

    Was dann? Verrat es mir bitte.

    At Saugnapf: Das Getriebe kann Drehmoment in Umdrehungen und anders herum wandeln. Allein das reicht schon als Begründung aus um zu erläutern dass ausschließlich die Kombination von Drehmoment und Drehzahl entscheidend ist.
    Beispielsweise geht der N47 IMMER besser wenn man unter volllast 2500 Umdrehungen gegenüber 1900 Umdrehungen fährt. Beides Mal hat man das gleiche Drehmoment, aber durch die hörer Drehzahl ist mehr Leistung da.