Schmiedefelgen vs. Guss-Alufelgen

  • Ich denke nicht das leichtere Felgen einen großen Anteil dazu beitragen das man weniger Grip dadurch bekommt. Natürlich ist es bei Sportfahrzeugen/Rennfahrzeugen anders, dort ist auch eine ganz andere Achse, Federung, Bremse etc. Dort will man um jeden Preis das Gewicht drücken, das Fahrzeug besteht teilweise aus Carbon, dort wirken ganz andere Kräfte.


    Jedenfalls würde ich beim 5er, egal ob 520i oder 550i nicht darauf achten wie schwer eine Felge ist, der Unterschied ist trotz dem beschrieben siebenfachen Faktor marginal, ich denke kaum einer wird einen Unterschied merken.


    Wenn man performance möchte ist 20" eh fehl am Platz, ich denke mit 18" ist man "am schnellsten".


    just my 2 centz

  • Plezya: da irrst du dich aber, dass man das nicht merkt. 3-4 kg pro felge merkt sogar ein Fahrer der nicht so geübt bzw. Vom Fach ist. Das Fahrzeug ist einfach viel agiler und das in jeder fahrsituation. Wenn man das nicht merkt, sollte man sich keine Gedanken über schmiede oder gussrad machen...

  • 911 hat vollkommen Recht-- 3-4 kg pro Felge merkt man wirklich auch wenn man nicht vom Fach ist...

  • Auswirkung von Reifengewichten mit gemessenen Testdaten aus der Sport-Auto Heft 3/99


    (Alle Angaben ohne Gewähr, da ich diese Daten aus dem Internet zusammengesucht habe)


    Test wurde mit einem auf einem BMW E46 328i durchgeführt, um die ideale Bereifung herauszufinden.


    Große Räder kosten Zeit bei der Beschleunigung bzw. Elastizität, bringen aber insbes. auf winkligen Kursen höhere Kurvengeschwindigkeiten und beim Beschleunigen aus dem Stand ggf. mehr Traktion. Beim Bremsen können sie positive wie negative Effekte mit sich bringen: ABS wird von dem Rotationsträgheitsmoment wahrscheinlich eher negativ beeinflusst. Mehr Reifen-Aufstandsfläche und damit weniger Flächendruck kann auch das Bremsen positiv wie negativ beeinflussen.



    Details des Sport-Auto-Tests:
    Vier Radsätze, Reifen jeweils Conti Sport Contact,
    - 16 Zoll Serie: BMW-Serienräder 7x16 Zoll mit 205/55-16: kompletter Radsatz wiegt 76 kg
    - 16 Zoll : OZ Saturn 7,5x16 Zoll mit 225/50-16: Komplett 90 kg
    - 17 Zoll: OZ Supertourismo 8x17 Zoll mit 225/45-17: Komplett 94 kg
    - 18 Zoll: OZ F1 Plus 8x18 Zoll mit 225/40-18 vorne + 265/35-18 hinten (= Mischbereifung): 94 kg


    Generelle Feststellungen der Sport-Auto:
    - Abrollkomfort am besten bei Serienbereifung, am schlechtesten bei 18 Zoll.
    - Lenkpräzision bei 18 Zoll am höchsten, aber bei gestiegenen Lenkkräften.
    - ABS reaiert bei Mischbereifung (18er) weniger feinfühlig.
    - 17 Zoll geben merkwürdigerweise eine deutliche Verstärkung der Lastwechselreaktionen, daher speziell bei Nässe langsamer im Handling. Vielleicht andere Shorehärte?



    Die Meßwerte:


    Elastizität 4. Gang 80-160 km/h:
    Serie: 18,0 s.
    16er: 19,4 s.
    17er: 19,7 s.
    18er: 19,7 s.
    -> Die 18er führen hier zu 9 % längeren Beschleunigungszeiten


    Elastizität 5. Gang 80-160 km/h:
    Serie: 22,9 s.
    16er: 23,6 s.
    17er: 23,1 s.
    18er: 25,2 s.
    -> Die 18er führen hier zu 10 % längeren Beschleunigungszeiten


    Kommentar: Es ist ja nicht nur das reine Gewicht der Reifen wichtig (-> Translatorische Trägheit)!
    Es ist auch sehr wichtig, wie weit die jeweiligen einzeln gedachten Felgenmassen(-punkte) von der Drehachse entfernt sind!
    -> Je weiter aussen die Kilos sitzen, umso mehr Energie ist nötig, um sie in Rotation zu versetzen. Außerdem gehen Abrollumfang und Rollwiderstand (Luft, Walkarbeit und Reibung) mit ein. Die Abrollumfänge sollten jedoch sehr ähnlich sein.


    Handling trocken:
    Serie: 1:59,0 min
    16er: 1:54,9 min
    17er: 1:54,7 min
    18er: 1:53,9 min


    Handling naß:
    Serie: 1:29,8 min
    16er: 1:28,9 min
    17er: 1:30,7 min (Lastwechsel!)
    18er: 1:30,1 min


    Bremsen trocken aus 100 km/h:
    Serie: 37,3 m
    16er: 36,8 m
    17er: 37,3 m
    18er: 36,3 m


    (Mischbereifung 18 Zoll bringt weniger feinfühlig regelndes ABS mit sich. Zu 17 Zoll: Vielleicht anderes Alter bzw. Shorehärte? Streuungen in der Fertigung?)


    Bremsen naß aus 100 km/h:
    Serie: 69,2 m
    16er: 69,3 m
    17er: 69,7 m
    18er: 68,3 m


    Aquaplaning längs (8 mm Wassertiefe)
    Serie: 93,7 km/h
    16er: 89,6 km/h
    17er: 88,7 km/h
    18er: 90,3 km/h
    Ich hätte eigentlich eher die umgekehrte Reihenfolge erwartet. Ich nehme aber an, dass man bei den breiteren Formaten die Kanäle ebenfalls grösser gestaltet hat, um der grösseren Breite entgegenzuwirken.


    Aquaplaning quer (6 mm Wassertiefe)
    Serie: 4,27 m/s2
    16er: 3,91 m/s2
    17er: 3,88 m/s2
    18er: 3,93 m/s2


    Kreisbahn naß (Durchmesser 60 m)
    Serie: 55,8 km/h
    16er: 56,2 km/h
    17er: 55,5 km/h
    18er: 55,9 km/h



    Persönliches Fazit:
    1.) Die Ergebnisse mit 17 Zoll passen nicht ganz zu dem Erwarteten, vieleicht andere Shorehärte, andere Mischung oder anderes Alter?


    2. Schwere Räder bzw. Räder mit einem höheren Trägheitsmoment kosten besonders bei der Beschleunigung bzw. der Elastizität Zeit. Daher sollten Räder so leicht wie möglich sein!


    3.) Größere Räder bringen nicht nur Vorteile beim Handling, sondern brachten bei diesem Test in Sachen Aquaplaning etc. überraschend geringe Nachteile!


    4.) Breitere Reifen zeigen weitere Einbussen (bereits in mehreren Tests bewiesen) bei höheren Geschwindigkeiten, da deren Luftwiderstand deutlich höher ausfällt.


    Beschleunigungsmessungen waren hier leider nicht mit dabei. Das Ranking sollte aber genauso ausfallen.
    Ich finde es schade, dass bei diesem Test der 18er-Satz nicht auch ohne Mischbereifung gemessen wurde.

  • Ich kenn den Test und da ging es in erster Linie um den Unterschied zwischen größeren Durchmessern darzustellen :evil: